Geschichte, Natur, Kultur – das alles bietet die ehemalige Handelsstadt am Lek, die schon im 14. Jahrhundert durch sieben Stadttore sowie drei Wälle und Gräben geschützt wurde. Kein Wunder, dass Culemborg später auch Teil der Nieuwe Hollandse Waterlinie wurde.
Das niederländische Verteidigungsbollwerk lässt sich im Sommer sehr gut erkunden. Dann bringt die Fähre „De Liniepont“ Fußgänger und Radfahrer zum Beispiel zum Fort Everdingen. Die Festung aus dem 19. Jahrhundert steht, wo die beiden Flüsse Lekdijk und Diefdijk zusammenfließen. Mit drei Schleusen wurde von hieraus der Polder beim Fort geflutet – als Schutz vor einmarschierenden Armeen.
Das Werk aan het Spoel, das ebenfalls von der Fähre angesteuert wird, schützt dagegen die Einlassschleuse zum Fluss Lek. Besucher genießen hier auch eine Rast im grünen Amphitheater oder in dem Restaurant Caatje an de Leek, das in einer Art modernem Holzfort untergebracht ist und einen eigenen, fruchtigen Wodka – Wodcaatje genannt – herstellt.
Wer lieber mittelalterliche Städtchen erkundet, wird in Culemborg ebenfalls glücklich. Immerhin war die heute knapp 30.000 Einwohner zählende Gemeinde schon vor 700 Jahren so bedeutend, dass sie die Stadtrechte und eine eigene Gerichtsbarkeit erhielt. Noch heute kann man mitten vor dem Rathaus einen blauen Stein sehen, auf dem früher Verbrecher hingerichtet wurden. Und die St. Barbara-Kirche am Markt läutet mit Glocken, die zum Teil schon im 16. Jahrhundert gegossen wurden.
In den verwinkelten Gässchen finden sich zudem viele Ateliers. Culemborg ist nämlich ein Anziehungspunkt für Kreative. Direkt am Bahnhof haben sie eine ehemalige Möbelfabrik in einen Atelierstandort umgewandelt. Heute treffen sich in De Gelderlandfabriek Theaterleute, Designer und Künstler. Unsere Tipps: das Restaurant dort sowie der Onlineshop, der Ansichtskarten, Schmuck, Taschen und Möbel örtlicher Kreativer verkauft.